31.03.2025 in Geschichte
Ferdinand Lasalle - zum 200. Geburtstag
11. April 1825 in Breslau als Ferdinand Johann Gottlieb Lassal - 31. August 1864 in Carouge
Nicht fürchten wir den Feind,
nicht die Gefahren all:
Der kühnen Bahn nur folgen wir,
die uns geführt Lassalle.
Das ist der Refrain der „Arbeiter – Marseillaise“, von dem Hamburger Jakob Audorf, gemeinsam mit Lassalle einer der Mitbegründer des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV, 1864, kurz nach dem Tod Lassalle's gedichtet, war sie der absolute Hit unter den Liedern der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert.
02.03.2025 in Geschichte
Harry Ristock
20. Januar 1928 in Seemen, Kreis Osterode in Ostpreußen - 5. März 1992 in Berlin
Harry Ristock war einst der bekannteste Linke in der Berliner SPD. Das allein macht seine Biografie aber nicht zu einem linken Lebenslauf. Vielmehr zeugt sein lebenslanges Engagement für die Berliner*innen und ihre Stadt davon, dass er sich über alle Höhen und Tiefen seines Werdegangs hinweg der Vision einer gerechten, friedlichen und demokratischen Gesellschaft verpflichtet fühlte.
02.02.2025 in Geschichte
Hans-Jochen Vogel, 3. Februar 1926 - 26. Juli 2020
Ein sozialistischer „Seeheimer“
Hans-Jochen Vogel war 70 Jahre Mitglied der SPD: Von 1950 bis zu seinem Tod 2020. Das war ihm nicht an der Wiege gesungen worden. Er war Mitgründer des „Seeheimer Kreises“, der innerparteilich als „rechts“ gilt (was auch immer das heißen mag). Seine letzte Publikation aber verteidigte eine Forderung der SPD aus dem „Görlitzer Programm“ 1921: „Grund und Boden sind der kapitalistischen Ausbeutung zu entziehen und in den Dienst der Gemeinschaft zu überführen“, die auch von den eifrigsten Linken in der Partei geteilt wird.
27.12.2024 in Geschichte
Herbert Wehner 11.07.1906 - 19.01.1990
Zum 100. Geburtstag Wehners, am 11. Juli 2006, erschien in der „Zeit“ ein Beitrag in dem Wehner als „Baumeister der Großen Koalition“ lobend erwähnt wurde. Dieses Regierungsbündnis sei „sein ureigenstes Werk, seine Schöpfung“; er habe es „gegen mächtigen Widerstand in der eigenen Partei, ja selbst gegen den ursprünglichen Wunsch Willy Brandts“ durchgesetzt, denn in den '60er Jahren sei nicht Brandt, sondern Wehner „der eigentliche Führer der Partei“ gewesen. Wehner, so hieß es dort, sei ein „Virtuose des taktischen Spiels“, ein „Regierungsmacher“, der „mit vielen Täuschungsmanövern in zielstrebigem Zickzack“ auf das Bündnis mit den Unionsparteien zugesteuert sei.
29.11.2024 in Geschichte
Willy Brandt 18. Dezember 1913 – 2. Oktober 1992
Helmut Schmidt 23. Dezember 1918 – 10. November 2015
Es ist eine Zeit, zu der es gut wäre, wir hätten sie beide. Für Deutschland, für Europa, für die internationale Politik. Willy Brandt verhandelte mit Menschen, mit denen damals kein „anständiger Deutscher“ redete: Ulbricht, Honecker, Breschnew, Kossygin. Helmut Schmidt überzeugte die USA davon, in der BRD Raketen („Pershing“), die gegen den europäischen Teil der Sowjetunion gerichtet sein würden, zu stationieren. Olaf Scholz versucht ähnliches.
Beiden war gemein, dass sie damit die Gefahr, dass der „Kalte Krieg“ in einen heißen überging, verminderten, ja verhinderten. Und wie heute führte damals eine der beiden Großmächte, einen an Brutalität bis dahin ungekannten Vernichtungskrieg gegen ein kleines Land. Heute Russland gegen die Ukraine, damals die USA gegen Vietnam.