01.11.2024 in Geschichte

Sozialdemokrat des Monats November

 

Berlins am längsten amtierender Regierender Bürgermeister

Klaus Schütz

geboren am 17. September 1926 in Heidelberg, gestorben am 29. November 2012 in Berlin, war 9 Jahre und 7 Monate, vom 19. Oktober 1967 bis zum 2. Mai 1977, und damit fünf Monate länger als Willy Brandt, Berlins „Regierender“. Eine unerwartete Amtsübernahme, war er doch im Dezember 1966 Willy Brandt, dem er seit Jahren verbunden war, ins Auswärtige Amt gefolgt. Sein Wunschamt war das des Bundesaußenministers, das aber während der Dauer der sozialliberalen Koalition fest in der Hand der FDP blieb.

Klaus Schütz, über dessen Kindheit und Jugend wenig verbreitet wurde, wurde nach dem Abitur zur Wehrmacht eingezogen und im Jahr 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, als 18-jähriger Soldat in Italien schwer verwundet. Sein rechter Arm war seither gelähmt.

01.10.2024 in Geschichte

Sozialdemokraten des Monats Oktober

 
Kurt Schumacher und Annemarie Renger

Kurt Schumacher (13. Oktober 1895 – 20. August 1952)
und
Annemarie Renger (7. Oktober 1919 – 3. März 2008)

Dass die SPD nach dem 2. Weltkrieg so wurde wie sie - bis heute noch - ist, ist ohne Kurt Schumacher nicht denkbar. Und Kurt Schumachers Einfluss und Prägekraft war nur möglich mit Annemarie Renger an seiner Seite. Als Kurt Schumacher am 20. August 1952 starb und in einem Autokorso von Bonn zur Beerdigung nach Hannover-Ricklingen gefahren wurde, erwiesen ihm Hunderttausende auf dem Weg die Ehre. „Das deutsche Volk (hatte) ihn verstanden und (wußte) ihm zu danken“ (Wilhelm Hennis). Annemarie Renger hütete 56 Jahre lang sein Vermächtnis.

31.08.2024 in Geschichte

Sozialdemokrat des Monats September

 

Franz Künstler geb. 13. Mai 1888 in Berlin, gest. 10. September 1942 in Berlin.

Er übernahm 1923 nicht nur die, für sich allein genommen, schon schwierige Aufgabe, die vielen örtlichen SPD-Gruppierungen wie Schöneberg, Charlottenburg, Zehlendorf etc. in den nun zu einem Groß-Berlin zusammengeführten Landesbezirk zur schlagkräftigen Partei zu formen. Die in den vormals selbständigen Orten agierenden Partei-Kreise stritten - wie heute - gern auch gegeneinander um Sitze und Vorstandsposten. Zumindest zu Anfang ging es sogar noch - anders als heute - um politische Positionen, mussten doch die während des Weltkriegs zerstrittenen Fraktionen der USPD und der MSPD wieder zusammengeführt werden.

01.08.2024 in Geschichte

Sozialdemokrat des Monats August

 

Karl Liebknecht geboren am 13. August 1871 - ermordet am 15. Januar 1919
Nach 16 Jahren Mitgliedschaft in der SPD - ausgeschlossen
nach 15 Tagen Mitgliedschaft in der KPD - ermordet

Karl Paul August Friedrich Liebknecht wurde als zweiter der fünf Söhne Wilhelm Liebknechts, der mit August Bebel seit 1860 zu den führenden Köpfen der sozialdemokratischen Partei (ab 1875) und ihrer Vorläuferorganisationen gehörte, in Leipzig geboren. Karl wurde evangelisch in der Leipziger Thomaskirche getauft. Zu seinen Taufpaten gehörten - auf schriftlichem Wege - Karl Marx und Friedrich Engels.

Er studierte Jura und Wirtschaftswissenschaften („Kameralwissenschaften“) in Berlin. Examen 1893. Anschließend freiwilliger einjähriger Wehrdienst bei den Pionieren. Die Suche nach einer Referendarstelle gestaltete sich für den Sohn des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten nahezu unmöglich. Während der Suche nach einer Referendarstelle schrieb er seine Doktorarbeit an der Universität Würzburg (Examen 1897). Schließlich fand er auch eine Referendarstelle und legte sein Zweites Examen 1899 ab. Anschließend gründete er mit seinem Bruder Theodor eine Rechtsanwaltskanzlei in Berlin (Chausseestr. 121).

28.06.2024 in Geschichte

Sozialdemokrat des Monats Juli

 

Wolfgang Roth: Vom Juso-Chef zum Banker in Luxemburg

Ein schwäbischer Berliner

Wolfgang Roth wurde am 26. Januar 1941 in Schwäbisch-Hall geboren und machte 1961 in Aalen Abitur. Nach zwei Semestern seines Volkswirtschaftsstudiums an der Uni Tübingen ging er 1962 an die FU Berlin und trat dort nicht nur der SPD, sondern auch dem Sozialdemokratischen Hochschulbund (SHB), der nach dem Ausschluss des SDS soeben gegründeten Studentenorganisation - zumindest bis 1969 - parteikonformer Sozialdemokraten. Er machte rasch Karriere: Bereits 1964/65 wurde er zum ASTA-Vorsitzenden an der FU Berlin gewählt. Ein Jahr später wurde er Vorsitzender des Gesamtdeutschen Ausschusses des Verbands Deutscher Studentenschaften und initiierte, im Gefolge der Brandt/Bahrschen Ost-Politik die Aufnahme von Gesprächen mit der FDJ. Zunächst erfolglos.